Der Deutsche Mieterbund rechnet im kommenden Jahr mit Mieterhöhungen, wenn die Mietpreisbremse in Deutschland nicht verlängert wird. Der Bundesverband warnt davor, dass in vielen Städten die Mieten schon im ersten Halbjahr 2025 deutlich steigen könnten.
Grund dafür sei das drohende Ende der Mietpreisbremse, deren Verlängerung – die ursprünglich für das Jahr 2029 geplant war – jetzt unsicher ist.
Die Mietpreisbremse wurde 2015 eingeführt, um die Mieten in Ballungsräumen im Rahmen zu halten. Sie begrenzt die Preise bei Neuvermietungen auf maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Doch ohne eine Verlängerung durch den Bundestag läuft die Regelung in vielen Städten aus. Welche Städte sind betroffen, falls die Verlängerung nicht eintritt – und was bedeutet das für Mieter?
Der politische Stillstand nach dem Ende der Ampel-Regierung trifft vor allem Mieter in angespannten Wohnungsmärkten. In Berlin läuft die Mietpreisbremse Ende Mai 2025 aus. Die Hauptstadt wäre damit die erste deutsche Metropole, in der die Mieten bei Neuvermietungen nicht mehr gedeckelt wären, meint der Deutsche Mieterbund.
Auch andere Städte seien betroffen: In Baden-Württemberg endet die Regelung am 30. Juni 2025 und betrifft Städte wie Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg. Nordrhein-Westfalen ist mit 18 Städten auf der Liste – darunter Köln, Düsseldorf, Münster und Bonn. In der Hansestadt Hamburg gilt die Mietpreisbremse ebenfalls nur noch bis Juni 2025.
Eine ausführliche Auflistung aller Kommunen findet ihr auf der Seite des Mieterbundes unter diesem Link.
Diese Städte stehen laut Mieterbund vor einem ähnlichen Problem: Hohe Nachfrage nach Wohnungen bei einem begrenzten Angebot könnte die Mieten in die Höhe treiben. Besonders problematisch aus Sicht des Mieterbundes: Auch wenn Mieterhöhungen formal durch gesetzliche Obergrenzen eingeschränkt sind, ist es für Mieter oft schwierig, ihr Recht durchzusetzen.
Neben der Mietpreisbremse steht auch eine Reform des Baugesetzbuchs auf der politischen Agenda, die den Wohnungsmarkt langfristig stabilisieren könnte. Doch ob diese Maßnahmen rechtzeitig umgesetzt werden, bleibt angesichts der aktuellen politischen Krise fraglich.